Info-Brief 2023-04

 

München-Liste Info-Brief, Ausgabe 2023-04

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben so viel Kummer mit Grünflächen- und Baumverlusten durch Bauprojekte. Aber es geht offenbar doch auch ökologisch: Die am 11. Oktober im Ausschuss für Bauordnung und Stadtplanung vorgestellte Planung für das Bauvorhaben Ramersdorf Süd für den Bereich zwischen Claudius-Keller-Straße (süd-östlich), Wilramstraße (nördlich), Laibacher Str. (östlich) Rosenheimer Straße (süd-westlich) ist richtig gut geworden. Das könnte ein Vorbildprojekt werden für München, finde ich. Aufstocken und Sanieren statt Abreißen, Erhalt der Bäume und einiges mehr (siehe Bericht weiter unten in diesem Info-Brief).

Erwähnen möchte ich unsere gelungene Veranstaltung zur 2. Stammstrecke mit drei der namhaftesten Experten zu dem Thema: Thomas Kantke, Dr. Martin Runge und Dr. Martin Vieregg. Sie finden in diesem Info-Brief eine kleine Nachlese dazu. Interessant: Ein Ausstieg aus dem Projekt ist noch möglich; das bisher Gebaute kann zum großen Teil sinnvoll verwendet werden!

Es gibt nichts Wichtigeres als ein freundliches, respektvolles, ökologisch und naturfreundlich ausgerichtetes Miteinander für alle in unserer schönen Stadt. Besonders gefreut hat mich daher, dass München bei der Landtagswahl von der befürchteten massiven Erstarkung der Rechtsextremisten einigermaßen verschont geblieben ist.

Wir sind gespannt, ob der neue Landtag aufgrund des immer weiter steigenden Drucks auf Mieten und Umwelt in München vielleicht doch unsere Forderung aufgreift, München durch eine ausgleichende, landesweite Strukturpolitik (wie sie die Verfassung vorsieht) vom Zustrom finanzkräftiger Konzerne und entsprechend hochdotierter Angestellter, die mit Normalverdienern um Wohnungen konkurrieren, zu entlasten und, anstatt den Hochpreis-Standort München immer weiter zu pushen, endlich die strukturschwachen Gebiete z.B. in Franken und der Oberpfalz in den Blick nimmt.

Bei manchen Umweltthemen denken wir mittlerweile über juristische Schritte nach. Immer öfter taucht auch das Stichwort ‚Wachstums-Bürgerbegehren‘ auf. Mal schauen.

Herzlichst,

Ihr Dirk Höpner

Stadtrat der München-Liste

 

Nachlese: Experten-Abend der München-Liste ‚2. Stammstrecke‘:

Klimaziele bedroht durch dieses Projekt / Ausstiegsoptionen für die Stadt vorhanden

Am 15. September sind 60 Zuhörer zu unserer Veranstaltung über die 2. Stammstrecke ins Hansa-Haus gekommen, ein erfreuliches Ergebnis.

Weniger erfreulich: 14 Milliarden Euro Kosten für Planung und Bau der Strecke stehen mittlerweile im Raum, zu Beginn vor gut 20 Jahren war es nicht mal 1 Milliarde. Die München-Liste hält die 2. Stammstrecke für einen Riesenfehler, ebenso die daran geknüpfte U9, für die die Stadt am 30. November 2022 einen hochkomplizierten Bahnhofsbau (Vorhaltebauwerk, im Volksmund: Betonwanne) unter dem Hauptbahnhof beschlossen hat. Und das, obwohl die tatsächliche Realisierung ungewiss ist, unabsehbar lange dauern würde, und die viel zu teuer wird.

Trotz eingesetztem Untersuchungsausschuss zum möglichen Fehlverhalten der verantwortlichen bayerischen Behörden im Zusammenhang mit den im Sommer 2022 bekannt gewordenen erheblichen Kostensteigerungen und Verzögerungen der Inbetriebnahme beim Bau der zweiten Stammstrecke, wird an diesem Projekt weiterhin festgehalten. Die Kostenexplosion sowie die ständigen Terminverschiebungen übertreffen schon jetzt bei weitem die Planungskatastrophen bei den Großprojekten „Flughafen BER“ und „Stuttgart 21“.

Warum

  • steigt die LH München aus diesem hoffnungslosen Großprojekt nicht aus und kehrt zu ihrem ursprünglichen Konzept zurück?
  • genießt die Bahn Narrenfreiheit bei der Vereinbarung von Zeit- und Kostenzusagen?
  • müssen die Münchner Pendler noch Jahrzehnte auf eine funktionierende S-Bahn warten, obwohl es doch eine schnellere, kostengünstigere Lösung der Probleme gibt?

Sowohl finanziell wie ökologisch und zeitlich ist Tunnelbau heutzutage höchst problematisch. www.tunnelaktion.de (Verein der Bürgerinitiative Haidhausen S-Bahn-Ausbau).

Besser wären der S-Bahn-Südring, Trambahnen und viele weitere schneller realisierbare, bezahlbare Maßnahmen, die ein besseres Ergebnis für den ÖPNV bringen würden, nur viel billiger und weniger umweltschädlich.

Besonders interessiert haben uns mögliche Ausstiegsszenarien aus dem Projekt.

Einige der besten Experten zum Thema haben ihre Sicht auf das Projekt dargestellt:

Thomas Kantke (unabhängiger Verkehrsplaner) analysierte die bei der Planung der zweiten Stammstrecke aufgetretenen Fehler und zeigte Ausstiegsoptionen auf. Er verwies auf 2 Formeln, die beide missachtet wurden:

  • Planungsdreieck (Fahrpläne – Fahrzeuge – Infrastruktur)
  • Organisation vor Elektronik vor Beton (Ultima Ratio)

Der Freistaat fange mit der teuersten Maßnahme an und wisse noch nicht mal, welchen Fahrplan er fahren wolle.

Bei einem sofortigen Baustopp wäre der ‚Schaden‘ ca. 1 Milliarde. 5 Prozent der Vertragssumme stehe Baufirmen zu, wenn ein Projekt gestoppt wird, aber schon Verträge bestehen.

Große Teile der bisher gebauten Objekte könnten in einem neuen Konzept verwendet werden, das

alle bisherigen Baumaßnahmen in ein neues, kleineres Projekt überführt. Kein Politiker müsste sein Gesicht verlieren, wenn der Bau eingestellt werden muss.

 

Dr. Martin Runge (bis September 2023 Mitglied des Landtags Bündnis 90 / Die Grünen) und Mitglied des Landtagsuntersuchungsausschusses Stammstrecke sowie stv. Mitglied Unterausschuss ‚Zukunft Stammstrecke‘ trug vor unter der Überschrift: ‚Zweite Stammstrecke – Ein milliardenschwerer Rohrkrepierer mit Ansage‘.

Bei den vergleichenden Untersuchungen habe man die Röhre besonders billig gerechnet und den Südring besonders teuer.

Dieses Vorhaben kannibalisiere wichtige Nahverkehrsprojekte in ganz Bayern.

Zur U9: Es gebe ein eindringliches Schreiben der Stadtkämmerei, in dem gesagt werde: ‚Bitte lehnt dieses Projekt ab.‘Ebenfalls zur U9 sei dem Stadtrat mit 700 Mio. Euro Schadenersatz gedroht worden. Diese Schadenersatzforderung sei null und nichtig, das habe der Stammstrecken-U-Ausschuss ergeben.

Dem Stadtrat sei ‚ein ziemlicher Schmarrn‘ erzählt worden.

 

Dr. Martin Vieregg (Consulting Büro für Innovative Verkehrsberatung) referierte über Problemlösungen und zeigt Alternativen zur zweiten Stammstrecke auf.

Es wurden ‚5 große Fehler‘ gemacht.
Bei jedem Fehler – wenn er korrigiert werde – sinke der Nutzen-Kosten-Wert unter 1.
Bei Korrektur aller 5 Fehler sinke der Wert auf minus 0,55. Zur Realisierung wird aber ein Nutzen-Kosten-Faktor von mindestens 1 gefordert.

 

Dirk Höpner (Stadtrat München und Vorsitzender der München-Liste e. V.) informierte über den Diskussionsstand in der Münchner Stadtpolitik. Zum Untersuchungsausschuss des Landtags: „Laut Aussagen von Herrn Dunkel [Mobilitätsreferent Stadt München] erreichen wir die Klimaziele von 2030 nur, wenn die 2. Stammstrecke fertig ist.“

Ohne U9 gibt es keine genehmigungsfähige Planung – damit wäre die 2. Stammstrecke nicht möglich.

 

Eine gute Zusammenfassung der Historie mit allen fragwürdigen Entscheidungen zeigt der Film von Dr. Walter Heldmann (Bürgerinitiative Haidhausen S-Bahn-Ausbau) der in der Veranstaltung gezeigt wurde.

Hier geht’s zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=tTRlzFCEuUg

 

Stadtviertel, Bürgerinitiativen, Vereine

Einmalige Chance für Feldmoching: Kelten- und Römersiedlung im Lerchenauer Feld zu (Freilicht-)Museum machen!

 Es ist ein archäologisches Wunder: In München wurden uralte Siedlungsreste entdeckt. Der Großteil der Funde stammt aus einer keltischen Siedlung aus der Eisenzeit von 450 bis 15 v. Chr. Zudem kamen bei den Ausgrabungen auch die Überreste einer kleineren Siedlung aus der römischen Kaiserzeit zwischen 250 und 400 n. Chr. ans Tageslicht.

Die München-Liste fordert:

  • Fundort nicht durch Bebauung vernichten, sondern ein (Freilicht-)Museum einrichten
  • Überarbeitung des Bebauungsplans Lerchenauer Feld
  • Kelten- und Römersiedlung der Öffentlichkeit zugänglich machen

Warum gibt es kulturelle Highlights nur in der Innenstadt?

Die archäologischen Fundstellen in München Feldmoching sind nicht nur ein bedeutender Teil des kulturellen und historischen Erbes der Region, sondern sie beherbergen auch das Grab des „ältesten Münchners“. Dies allein macht das Gebiet zu einem Ort von unschätzbarem Wert. In Anbetracht der Bedeutung dieser Funde und der tiefen Verbindung zur Geschichte Münchens ist der Bau eines Museums an genau dieser Stelle eine hervorragende Idee. Hier sind einige überzeugende Gründe dafür:

  • Zentrum für kulturelles Erbe: Ein Museum würde dazu beitragen, die Geschichte und Kultur, die in diesem Boden verborgen liegt, zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es dient als ständige Erinnerung an die Wurzeln und die Entwicklung Münchens.
  • Bildungszentrum: Das Museum könnte als Bildungs- und Forschungszentrum dienen. Schüler, Studenten und Forscher könnten von den Ausstellungen profitieren, die einen direkten Einblick in das Leben, die Kultur und die Bestattungspraktiken der damaligen Zeit bieten.
  • Erinnerungsstätte an den „ältesten Münchner“: Die Tatsache, dass der „älteste Münchner“ hier begraben liegt, macht die Stätte zu einem Ort von besonderem Interesse. Ein Museum würde diesen historischen Fund hervorheben und ihm den Respekt und die Anerkennung zollen, die er verdient.
  • Naturschutz und Erhaltung: Neben dem Schutz des kulturellen Erbes würde das Museum auch dazu beitragen, die natürliche Umgebung der Fundstelle zu bewahren, indem es als Puffer gegen urbane Entwicklungen dient.

Insgesamt würde der Bau eines Museums auf der Fundstelle in München Feldmoching dazu beitragen, die historische und kulturelle Bedeutung des Ortes zu betonen und gleichzeitig wirtschaftliche, ökologische und bildungspolitische Vorteile für die Region zu bringen. Es wäre eine Investition in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Münchens.

 

Bürgerinitiative Grüngürtel MünchenSÜD

Wir möchten heute eine relativ neu gegründete Bürgerinitiative aus dem Münchner Süden vorstellen: Die Bürgerinitiative Grüngürtel MünchenSÜD. Dazu haben wir wieder unseren bewährten Fragenkatalog versandt. Hier die Antworten:

Was ist Ihr Thema?
Wir setzten uns dafür ein, dass die Flächen des Grüngürtels im Münchner Süden nicht bebaut werden (Außenbereich der Landeshauptstadt München).

Welche Ziele verfolgt die Initiative?

  1. das bestehende Landschaftsschutzgebiet im Grüngürtel zu erhalten
  2. die unbebauten Flächen, die noch nicht als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind, vor Bebauung zu schützen
  3. die gesamten Flächen ökologisch weiterzuentwickeln
  • Sicherung der Freiflächen durch:
    1. Der Bebauungsplan „Nr. 16 – Muttenthalerstraße“ mit bis zu 2000 Wohneinheiten ist aufzuheben und aus dem Stadtentwicklungsplan STEP 2040 Die Bebauungsplanverfahren A1433 und A71 sind nicht weiter zu verfolgen und müssen eingestellt werden.
    2. Die Flächen, die im Flächennutzungsplan als „allgemeines Wohnbaugebiet“ ausgewiesen sind, müssen in die Kategorie „Allgemeine Grünflächen“ und/oder in die Kategorie „Flächen für die Landwirtschaft“ geändert werden.
    3. Das bestehende Landschaftsschutzgebiet LSG-00120.14 „Gebiet um das Kloster Warnberg mit anschließenden Waldstücken in Richtung Forstenried und Solln“ muss langfristig gesichert und dauerhaft von Bebauung und Versiegelung freigehalten werden.
    4. Die unbebauten Flächen im Grüngürtel müssen durch Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet langfristig gesichert und dauerhaft von Bebauung und Versiegelung freigehalten werden.
    5. Prüfung des Ankaufes von Flächen im Grüngürtel MünchenSÜD durch die LH München. Prüfung einer Übernahme von Flächen im Grüngürtel MünchenSÜD in die Stadtgüter München.
    6. Umsetzen des Arten- und Biotopschutzprogramms Bayern – ABSP Stadt München im Grüngürtel MünchenSÜD Kartenausschnitt ABSP Stadt München – unter Berücksichtigung der Biodiversitätsstrategie der LH München.
    7. Erhalt des Reitverein Corona München Solln e.V. auf dem von ihm genutzten Gelände an der Muttenthalerstraße.
    8. Erhalt des Sonnengarten Solln und des Münchner Krautgarten Solln e.V. auf den von den Gärten genutzten Geländen.

Was war der Anlass für die Gründung/für Ihre Aktivitäten?

Ein Investor hat in 2021 große Flächen (ca. 79.000 qm) im „Grüngürtel“ gekauft (vorher im Eigentum einer Erbengemeinschaft).

Die gesamten Flächen sind vom Reitverein Corona gepachtet.

Die Flächen sind im Flächennutzungsplan Großteils als allgemeine Grünflächen (AG), Sportanlagen (SPOR) ökologische Vorrangfläche (OEKO) ausgewiesen. Nur ein kleiner Teil (11.000 qm) der Gesamtflächen sind lt. FNP allgemeines Wohngebiet (WA)

Ist die Initiative nur direkt vor Ort aktiv oder reicht Ihr Engagement darüber hinaus?

Die Initiative engagiert sich aktiv nur direkt nur vor Ort. Einzelne Mitglieder der Initiative engagieren sich zusätzlich beim Bund Münchener Bürgerinitiativen. Einzelne Mitglieder der Initiative engagieren sich zusätzlich bei der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Parkmeilenplanung „Parkmeile Südpark-Warnberger Riedel“

Wer engagiert sich bei Ihnen?

Die Initiative setzt sich aus Bewohnern des Stadtteils Solln zusammen. Unterstützung erhalten wir vom LBV Kreisgruppe München, BUND Kreisgruppe München und dem Bund Münchner Bürgerinititiven.

Welche Aktionen und Maßnahmen haben Sie bisher durchgeführt, was ist geplant? (z.B. Briefe, Demo, Expertenbefragung, Gerichtsverfahren,…)

Bisher:

  • Erstellung einer informativen Website
  • Erstellung einer online Petition
  • Verteilen von Flyern in angrenzenden Stadtgebieten (Forstenried, Solln)
  • Aufhängen von Plakaten
  • Auslegen von Unterschriftenlisten und Flyern in umliegenden Geschäften
  • Mitglied beim Bund Münchner Bürgerinitiativen werden
  • Führen von Gesprächen mit Politikern des Bezirksausschuss 19 und des Stadtrates (parteiübergreifend)
  • Kontakt aufnehmen zum LBV und BUND
  • Vorträge vor interessierten Bürger*innen in Zusammenarbeit mit dem „Sonnengarten Solln“
  • Einholen einer ersten Rechtlichen Einschätzung bez. möglicher Bebauung des Gebietes, bzw. ob es rechtliche Möglichkeiten gibt eine Bebauung zu verhindern
  • Pressearbeit (momentan noch sehr moderat da es wenige belastbare Infos gibt, die an die Presse rausgegeben werden können).

Geplant:

  • Kundgebung für interessierte Bürger*innen (Vortrag von BI, Politikern, LBV, BUND, etc.)
  • Thema weiterhin forcieren und wenigstens mittelfristig begleiten (Bürger*innen, Politiker, Naturschutzverbände, Petition, etc.)

 

Welche Aufgaben, Herausforderungen oder Hürden sehen Sie?

Größte Herausforderung: Naturschutz, Klimaanpassung und Naherholung kollidieren mit Wohnungsbau

Wie zufrieden sind Sie mit der Verwaltung und der Politik?

Die Politiker (BA, Stadtrat) sind grundsätzlich sehr gesprächsbereit. Je nach Parteizugehörigkeit oder Schwerpunkten der einzelnen Politiker erhalten wir Unterstützung oder eben nicht.

Welche Lösungsansätze, Hoffnungen, Perspektiven sehen bzw. haben Sie für Ihr Anliegen?

Letztlich können wir nur auf eine Mehrheit im Stadtrat hoffen, damit dieses Gebiet dauerhaft vor Bebauung geschützt wird und im besten Fall ökologisch aufgewertet wird => dafür setzen wir uns ein.

Perspektiven:

  • Je merkbarer der Klimawandel und der Verlust an biologischer Vielfalt wird, und je höher die Kosten für Klimaanpassungsmaßnahmen werden, desto mehr könnte/sollte ein Umdenken in der Politik entstehen.
  • Wir hoffen auf innovative Ideen und deren Umsetzung seitens der Politik, um dem Strukturwandel und damit einhergehenden Wohnungsmangel zu begegnen => Die Lösung kann nicht sein „einfach die grüne Wiese weiterhin zu versiegeln“ und flächenmäßig Megastädte zu erschaffen.

Kontaktaufnahme

Erste Kontaktaufnahme über die offizielle BI Mail Adresse: info@gruenguertel-muenchen-sued.de

 

Aus Stadtrat und Fraktion

 Baumschutzverordnung: Änderungsantrag für strengen Schutz abgebügelt

Er war richtig gut, hätte die Bäume mehr geschützt als alle bisher bekannten Anträge. Aber der Planungsausschuss des Stadtrats vom 11.10.2023 bügelte unseren Änderungsantrag im Rahmen der Novellierung der Baumschutzverordnung leider ab, obwohl wir ihn vorher von Naturschutzexperten prüfen haben lassen.

Die Stadträte wollten unsere Vorschläge nicht einmal einzeln abstimmen, sodass wenigstens einige zu retten gewesen wären.

https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/7999422

Hauptforderungen waren:

  • Ersatzpflanzungen nicht nach der Anzahl der gefällten Bäume, sondern nach der CO2-Leistung
  • eine hohe Kaution (5000 Euro) von Bauherren, um Ersatzpflanzungen sicherzustellen

Angenommen wurde ein Antrag der Grünen, beim Baumumfang für Fällgenehmigungen auf 60 cm herunterzugehen. Bisher fallen Bäume mit Umfang von 80 cm unter die Baumschutzverordnung. Das bringt mehr Nachpflanzungen, aber das ist auch alles. Schade.

 

SPD in der Minderheit: Erhalt des Landschaftspark West scheint zu gelingen

 

Ebenfalls im Planungsausschuss am 11.10.2023, diesmal aber erfolgreich: Der Landschaftspark West. https://risi.muenchen.de/risi/sitzungsvorlage/detail/6684748

(unter ‚Perspektive München‘, Punkt 7 der Tagesordnung)

Wie zu befürchten war, lag in der Früh ein Änderungsantrag auf dem Tisch von der SPD, dass sie die Baumschule bebauen wollen. Die Grünen (Fr. Stöhr) haben das glücklicherweise abgelehnt. Wackelkandidat war die CSU, die ist aber auch standhaft geblieben (Herr Kaum). FDP und SPD wollten bebauen.

Das heißt, es wird einen Schutz geben für den gesamten Landschaftspark; auch am oberen Ende wird nicht bebaut.

Die Sache geht noch in die Vollversammlung, aber da wird es keine Wortmeldungen mehr geben. Das wäre ein unfreundlicher Akt gegenüber den Kollegen; man hat das schon ausdiskutiert in den Ausschüssen.

Der (klagebefugte) Verein Grünzugnetzwerk Würmtal e.V. und die Bürgerinitiative Landschaftspark West, die ein Vorstandsmitglied des Grünzugnetzwerks stellt und damit die ökologische Stadt-Land-Vernetzung Münchens im Regionalen Grünzug Nr. 7 vorbildlich lebt, zeigten sich erfreut über diese Entwicklung.

 

Kirchtrudering-Riem: Es geht massiv und mit viel Beton weiter

Dirk Höpners Stimme war einzige Gegenstimme gegen die massive Bebauung, die der Planungsausschuss am 11.10.2023 für den 5. Bauabschnitt Trudering-Riem abgesegnet hat.

Es gab keinen Redebeitrag, aber wir lehnen aus folgenden Gründen ab und sind somit auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger, die dasselbe fordern:

– max. 1.500 Wohnungen, nicht 2.500

– Höhenbegrenzung auf max. 2 Vollgeschosse (entspricht der Nachbarschaft)

– keine 4-spurige Erschließungsstraße durch das neue Baugebiet; könnte mit Fahrrad- und Fußgängerwegen 35 m breit werden

 

Bauvorhaben Ramersdorf Süd: Endlich mal etwas richtig Gutes!

 So soll es sein – endlich mal ein Projekt, das nicht sinnlos zubetoniert: Ebenfalls im Planungsausschuss am 11.10.2023 wurde ein Projekt beschlossen, das als Leuchtturmprojekt taugt. Folgende Punkte hat unser Stadtrat Dirk Höpner im Ausschuss pro Bebauung angeführt:

– Bausubstanz wird erhalten

– es wird aufgestockt und angebaut

– die jetzigen Bewohner können in ihren Wohnungen bleiben und bekommen alle einen Balkon

– Anschluss an Fernwärme, Photovoltaik = sichere zukunftsfähige Energieversorgung

– Baumbestand bleibt weitgehend erhalten

– Stellplatzschlüssel machbar

Wichtig wäre, keine Gebäude abzureißen und neu zu bauen. Bei einem Teil der Gebäude droht das; damit sind wir nicht einverstanden. Das weitere Verfahren wird diese Frage klären.

Eigentümer ist die Gewofag.

https://risi.muenchen.de/risi/sitzung/detail/7510269/tagesordnung/oeffentlich

 

In eigener Sache: Fraktion ÖDP-München-Liste auf Radl-Ausflug durch Feldmoching/Ludwigsfeld

Unser Fraktionsausflug hat uns diesmal nach Feldmoching geführt. Wir haben eine

Bio-Imkerei, einen Gemüsebauern und einen konventionellen, regional produzierenden und vermarktenden Bauern besucht und die Siedlungs Ludwigsfeld angeschaut.

Es ist eine schöne, fruchtbare Landschaft, sehr ländlich geprägt, ein Münchner Original.

Sie hat eine wichtige Funktion für die Versorgung der Stadt mit frischem Gemüse. Vieles davon läuft über die Großmarkthalle, anderes wird direkt ab Hof vermarktet (bestimmt ein halbes Dutzend Landwirte sind diesbezüglich aktiv).

Wir bedanken uns für die interessanten Informationen und hoffen, dass auch mal Menschen aus dem Stadtzentrum nach Feldmoching kommen um zu schauen, was Münchner Bauern leisten.

 Stadtratsanträge und -anfragen der München-Liste: https://www.muenchen-liste.de/stadtratsantraege/, rechts oben ‚Erweiterte Suche‘, Suchwort: München-Liste 

 

Ausblick, Termine, Links

Stadtratsanträge und -anfragen der München-Liste: https://www.muenchen-liste.de/stadtratsantraege/ Medienberichte zu den Themen Wachstum/Strukturpolitik, Lobbyismus, Lärm- und Emissionsschutz, München: https://www.muenchen-liste.de/medienberichte/ Infos und Links zur Stadtpolitik aus der Perspektive von Naturschutz, Bürgerinitiativen uvm.: https://buergerdialog.online/

Verantwortlich:

München-Liste e.V.
Dirk Höpner
redaktion@muenchen-liste.de

www.muenchen-liste.de