Ludwigsfeld: Siedlung soll verdreifacht werden (2000 Wohnungen) / Investoren aus Patrizia-Umfeld, aus Luxemburg – und wieder Büschl

Schon wieder ein Riesenprojekt im wachstumsgeplagten Münchner Norden. ‚Eine Siedlung wird verdreifacht‘ schreibt die SZ am 30.12.2021, und das sagt schon alles über die drohende Dimension. 

Die Investoren sind, so heißt es in dem Bericht, Privatpersonen aus dem Umfeld der Patrizia Immobilien AG, der Immobilienunternehmer Ralf Büschl und eine ‚PG Granatstr. 12 GmbH‘, die ihren Firmensitz und ihre Geschäftsführer in den vergangenen Jahren vielfach gewechselt habe. Nach Berlin, Inning am Ammersee-Buch, Grünwald und München habe sie jetzt ihren Sitz in Luxemburg. „Das ist nicht die Art von Investor, die wir gerne in der Stadt hätten“, kommentiert Stadtrat Dirk Höpner (München-Liste) in dem SZ-Beitrag.

Und schon wieder ist auch der omnipräsente Großunternehmer Büschl dabei, der viele weitere Großbaustellen in München betreibt bzw. betrieben hat und die beiden absolut unverantwortlichen Riesen-Türme von 155 Metern Höhe in Neuhausen bauen will (siehe unsere Meldung hier).

Und schon wieder wird der Denkfehler gemacht, dass massives Zubauen schon in Ordnung sei, wenn man dabei in die Höhe geht. Doch die Menschen, die in solchen Häusern gestapelt leben und arbeiten, bewegen sich ja trotzdem im öffentlichen Raum, verschärfen die ohnehin desaströse Verkehrssituation, brauchen Infrastruktur wie Straßen, S- und U-Bahn, Busse, Schulen und Kindergarten, die vom Steuerzahler bezahlt werden müssen, während der Privatinvestor die Verkaufsgewinne der Wohn- und Gewerbebauten für sich einstreicht.

Bauen ist und bleibt der Klimakiller Nr. 1; Beton und Zement sind besonders energie- und damit CO2-intensiv. Für die Herstellung wird Kies gebraucht, und dafür soll im Münchner Bannwald Lochhamer Schlag bei Hadern sowie Forst Kasten großflächig abgeholzt werden. So hängt alles mit allem zusammen.

Ihren erforderlichen Beitrag zum 1,5 Grad-Klima-Ziel wird die Stadt München so kaum leisten können, egal ob man hoch oder quer oder sonstwie baut. Die WDR-Wissenssendung Quarks bringt es in ihrem Artikel ‚Darum brauchen wir eine Bauwende‘ auf den Punkt: „38 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes geht auf Gebäude zurück. Ohne Bauwende können wir die Pariser Klimaziele kaum einhalten.“