Wieder sollen wertvolle alte Bäume dem Bau-Irrsinn weichen, diesmal im Hinterhof des Anwesens Breisacher Straße 5 (Nähe Ostbahnhof). Stadtrat Dirk Höpner (München-Liste) und sein Fraktionskollege Ruff (ÖDP) haben einen Dringlichkeitsantrag zu der Sitzung des Stadtrats am 19. November gestellt, der auf eine Ablöse von Baurecht zum Erhalt der Bäume abzielt.
Hier der Wortlaut:
Antrag zur dringlichen Behandlung in der Vollversammlung am 19.11.2020
Baumschutz Hinterhof Breisacher Straße 5
Die Stadt München setzt sich umgehend mit dem Eigentümer des Hinterhofes Breisacher Straße 5 zusammen, um Möglichkeiten zum Erhalt der Bäume im Hinterhof zu erläutern. Dabei wird auch über die Ablöse bestehenden Baurechts verhandelt und dem Stadtrat hierüber anschließend berichtet.
Begründung
Im Hinterhof der Breisacher Straße 5 stehen einige rund 100 Jahre alte Bäume. Darunter Robinien (Robinia pseudoacacia), welche als widerstandsfähig gegenüber Stadtklima gelten. Sie sind daher in Zeiten des Klimawandels in innenstädtischer Lage besonders schutzwürdig. Sie sorgen für Beschattung und Befeuchtung der Luft und sind daher ein wesentlicher Garant eines erträglichen Mikroklimas.
Für das geplante mehrstöckige und unterkellerte Gebäude im Hof müssten drei große Bäume gefällt werden. Der Unterausschuss des Bezirksausschusses hat sich daher einstimmig gegen die Bebauung ausgesprochen.
Der Erhalt der Bäume sollte gerade in dem dicht besiedelten Stadtteil Haidhausen von gesamtstädtischem Interesse sein.
Mehrere Fraktionen im Münchner Stadtrat haben sich in der Vergangenheit dahingehend ausgesprochen, dass Baurecht zum Erhalt von wertvollem Baumbestand abgelöst werden sollte. Am vorliegenden Fall könnte dieses Instrument erprobt werden.